Norwegen

Der König habe nicht gezögert, sich »als eine Art Sozialdemokrat« zu verstehen, wenn auch von eher dänischer, also besonders gemäßigter Richtung. Nach den Wahlen von 1927, als die Norwegische Arbeiterpartei erstmals stärkste Partei geworden war, hätten ihn Abgeordnete »aus der konservativen Ecke« bedrängt, von der ungeschriebenen Regel abzuweichen, nach der die jeweils stärkste Partei mit der Regierungsbildung beauftragt werden muß. Als ein bürgerlicher Abgeordneter aufgeregt im Schloß erschienen sei, um Majestät aufzuklären, er dürfe nicht einen »Kommunisten« die Regierung bilden lassen, habe Haakon ebenso einfach wie entschieden gesagt: »Ich bin auch der König der Kommunisten.«

—Peter Merseburger, Willy Brandt, (München: Pantheon Verlag, 2013), 81.

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